Der Winter hält Einzug, und mit ihm kommen die Pflichten, die Schnee und Eis mit sich bringen. Als Hausbesitzer oder Mieter ist man in vielen Regionen verpflichtet, Gehwege und Zufahrten zu räumen, um die Sicherheit aller zu gewährleisten. Doch was genau bedeutet das, welche Hilfsmittel sind sinnvoll, und wie können Sie diese Aufgaben effizient meistern? In diesem Blogbeitrag finden Sie die wichtigsten Informationen und praktische Tipps rund um den Winterdienst.
Wer muss den Winterdienst übernehmen?
Sobald Schnee fällt oder sich Glatteis bildet, gilt in Deutschland die Räumpflicht. Hausbesitzer sind in der Regel dafür verantwortlich, dass öffentliche Gehwege vor ihrem Grundstück und private Zufahrten sicher begehbar sind. Aber auch Mieter können diese Aufgabe übernehmen, wenn der Mietvertrag sie dazu verpflichtet. Es lohnt sich also, die Vereinbarungen im Vertrag vor der Wintersaison genau zu prüfen.
Die Details zur Räumpflicht regeln Städte und Gemeinden individuell, aber es gibt einige allgemeine Vorgaben:
- Gehwege und Zufahrten räumen: Sie sind dazu verpflichtet, öffentliche Gehwege vor Ihrem Grundstück und eventuell gemeinsam genutzte Zugänge schnee- und eisfrei zu halten.
- Zeiten beachten: Die Räumpflicht beginnt in vielen Gemeinden ab 7 Uhr morgens (an Sonn- und Feiertagen ab 8 Uhr) und endet in der Regel gegen 20 Uhr. Bei Schneefall am Abend kann es also erforderlich sein, morgens erneut zu räumen.
- Breite der geräumten Wege: In den meisten Städten muss der Weg mindestens 1 bis 1,5 Meter breit geräumt sein – ausreichend für Passanten, Kinderwagen oder Rollstühle.
Wichtig ist, dass die geräumten Flächen dauerhaft sicher bleiben. Gerade bei Tau- und Frostwetterlagen müssen Hausbesitzer oder Mieter ihre Arbeit mehrmals am Tag kontrollieren und gegebenenfalls nachbessern.
Welches Werkzeug eignet sich am besten für den Winterdienst?
Die Wahl des richtigen Werkzeugs macht einen großen Unterschied, wenn es um effizientes und körperlich schonendes Arbeiten geht. Wer jedes Jahr mit Schnee und Glätte zu kämpfen hat, sollte in qualitativ hochwertiges Equipment investieren.
- Schneeschaufel/Schneescharre: Sie ist das klassische Werkzeug für den Winterdienst. Moderne Modelle aus Kunststoff sind leicht und eignen sich ideal für Pulverschnee. Schneeschaufeln aus Metall sind hingegen robust genug, um auch schweren oder festgetretenen Schnee zu bewältigen. Achten Sie beim Kauf auf eine ergonomische Form, um den Rücken zu entlasten.
- Straßenbesen: Für frisch gefallenen, feinen Schnee ist ein stabiler Besen oft die beste Wahl. Besonders auf Treppen oder in engen Bereichen lässt sich damit schneller arbeiten als mit einer großen Schaufel.
- Streugut: Für glatte oder vereiste Stellen ist Streugut unverzichtbar. Zwar gilt Streusalz als besonders effektiv, doch es ist oft umweltschädlich und in vielen Städten verboten. Sand, Splitt oder Granulat sind hier umweltfreundlichere Alternativen, die dennoch für ausreichend Rutschfestigkeit sorgen.
- Schneefräse: Wer ein großes Grundstück oder längere Zufahrten hat, sollte über die Anschaffung einer Schneefräse nachdenken. Sie spart Zeit und erleichtert die Arbeit bei schweren Schneemengen.
Tipps für den Winterdienst
Schneeräumen mag auf den ersten Blick einfach erscheinen, doch ohne eine kluge Herangehensweise kann es schnell anstrengend werden. Mit der richtigen Technik und Planung sparen Sie Zeit und Kraft:
- Timing ist entscheidend: Beginnen Sie mit dem Räumen, sobald der Schnee gefallen ist. Frischer Schnee ist locker und lässt sich leichter entfernen. Warten Sie zu lange, besteht die Gefahr, dass der Schnee festtritt oder vereist.
- Schichtenweise arbeiten: Bei starkem Schneefall ist es sinnvoller, den Schnee in mehreren Etappen zu räumen. So vermeiden Sie, dass sich schwere Lasten ansammeln, die schwer zu bewältigen sind.
- Seitlich schieben statt heben: Beim Schippen sollten Sie den Schnee möglichst schieben, anstatt ihn anzuheben. Wenn das Heben notwendig ist, achten Sie darauf, aus den Beinen heraus zu arbeiten, um den Rücken zu schonen.
- Den Schnee richtig lagern: Der geräumte Schnee sollte an den Straßenrand oder in eine Ecke des Grundstücks geschoben werden. Wichtig: Nicht auf die Straße oder in den Rinnstein schieben, da dies den Verkehr behindern oder Abflussprobleme verursachen kann.
Was tun bei Glätte?
Sobald Schnee geschippt ist, bleibt oft eine rutschige Schicht zurück – besonders bei leichtem Tauwetter, das nachts wieder gefriert. Um die Wege sicher zu machen, sollten Sie diese umgehend mit Streugut behandeln.
- Salz nur in Ausnahmefällen: Streusalz ist zwar wirkungsvoll, schadet jedoch Pflanzen, Tierpfoten und der Umwelt. Verwenden Sie es nur, wenn es ausdrücklich erlaubt ist und keine Alternativen zur Verfügung stehen.
- Sand und Splitt als bewährte Alternativen: Diese Materialien erhöhen die Rutschfestigkeit und lassen sich problemlos auch in großen Mengen verwenden. Sie sollten immer einen Eimer Streugut griffbereit haben, damit Sie schnell reagieren können.
Kontrollieren Sie die geräumten Wege regelmäßig, besonders nach Temperaturwechseln. Oft bildet sich bei wechselhaftem Wetter schnell neue Glätte.
Streugutbehälter und Streuwagen
Damit Streugut wie Sand, Splitt oder Granulat bei Bedarf schnell verfügbar ist, sind Streugutbehälter eine ideale Lösung. Diese Behälter halten das Material trocken und verhindern, dass es durch Feuchtigkeit verklumpt oder gefriert. Besonders bei wechselhaftem Winterwetter sind sie ein praktischer Helfer, um jederzeit auf Glätte reagieren zu können.
Streugutbehälter gibt es in verschiedenen Größen und Ausführungen – von kompakten Varianten für private Gehwege bis hin zu größeren Modellen für Gemeinschaftsflächen oder Parkplätze. Die meisten Behälter bestehen aus witterungsbeständigem Kunststoff oder Metall und sind oft abschließbar, um unbefugten Zugriff zu vermeiden.
Tipp: Platzieren Sie den Streugutbehälter in der Nähe der Wege, die gestreut werden müssen, z. B. an der Einfahrt oder neben dem Hauseingang. So sparen Sie Zeit und können im Ernstfall sofort reagieren.
Für größere Flächen wie lange Gehwege, Einfahrten oder Parkplätze empfiehlt sich die Nutzung eines Streuwagens. Diese Geräte ermöglichen eine gleichmäßige Verteilung des Streuguts und erleichtern die Arbeit erheblich. Besonders praktisch sind Streuwagen mit verstellbarem Dosierer, da Sie damit die Streumenge exakt anpassen können – das spart Material und sorgt für eine zuverlässige Sicherung der Wege.
Konsequenzen bei Vernachlässigung der Winterpflichten
Wer seine Räumpflicht ignoriert, riskiert nicht nur Bußgelder, sondern auch erhebliche Haftungsrisiken. Kommt es zu einem Unfall auf einem nicht geräumten Gehweg, haftet der Verantwortliche in der Regel für entstandene Schäden. Eine private Haftpflichtversicherung kann in solchen Fällen helfen, aber besser ist es, rechtzeitig vorzusorgen.
Fazit:
Der Winterdienst mag manchmal lästig erscheinen, doch mit der richtigen Planung, geeigneten Werkzeugen und einer gewissen Routine lässt sich die Arbeit gut bewältigen. Ein schnee- und eisfreier Gehweg sorgt nicht nur für Sicherheit, sondern auch für ein gutes Gefühl, etwas zur Gemeinschaft beizutragen. Also: Schaufel bereit, Streugut auffüllen und dem Winter mit Gelassenheit begegnen!
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